Tabellarischer Lebenslauf - Tipps für Aufbau, Inhalt und Gestaltung
In Deutschland ist der tabellarische Lebenslauf inzwischen Standard geworden. Sage und schreibe 95 Prozent der Bewerber nutzen diese Form des Lebenslaufs. In der "tabellarischen" oder "antichronologischen" Form beschreibt er beruflichen Werdegang lückenlos, beginnend mit der aktuellen Position des Bewerbers. Gemeinsam mit dem Anschreiben ist tabellarische Lebenslauf der wichtigste Teil Ihrer Bewerbung. Allerdings gibt es einige Fallstricke und um bei Ihrem potentiellen Arbeitgeber einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, sollte Ihr tabellarischer Lebenslauf absolut fehlerfrei sein. Bei uns finden Sie professionelle Tipps zum Aufbau, Inhalt und zur Gestaltung Ihres tabellarischen Lebenslaufs.
Wie sollte ein tabellarischer Lebenslauf aussehen?
Wie sieht ein tabellarischer Lebenslauf aus? Der Aufbau und das Layout Ihres Lebenslaufs prägen den ersten Eindruck, den Ihre Bewerbung hinterlässt, maßgeblich. Eine klare Struktur ist für Personalverantwortliche sehr wichtig. So sollten Sie darauf achten, dass der Lebenslauf nicht nur übersichtlich und leicht zu lesen ist, sondern auch ansprechend aussieht. Ein guter Lebenslauf lässt Sie automatisch kompetent wirken. Deshalb sollten Sie immer ein Design wählen, das zu Ihnen und der angestrebten Position passt.
In diesem Beispiel mit unserer Vorlage Edinburgh sehen Sie, wie ein detaillierter tabellarischer Lebenslauf eines Bewerbers aussehen kann, der bereits über einige Jahre an Berufserfahrung in unterschiedlichen Positionen verfügt. Die Abschnitte persönliche Daten, Interessen und Kompetenzen werden in dieser Vorlage getrennt links angezeigt, was es dem Leser einfach macht, das Wichtigste auf einen Blick zu sehen. Anders als bei den sehr knapp gehaltenen und aufs Allernötigste beschränkten einseitigen tabellarischen Lebensläufen hat sich David dafür entschieden, seinen Lebenslauf mit einer kurzen Selbstbeschreibung zu beginnen. Das ist für tabellarische Lebensläufe etwas untypisch, wirkt aber etwas persönlicher, was in Davids Rolle als Kundenberater sehr wichtig ist. Zudem kann er einem potentiellen Arbeitgeber an dieser Stelle Informationen zur Verfügung zu stellen, die anderswo keinen Platz finden. Typisch für einen tabellarischen Lebenslauf führt er anschließend seine bisherige Arbeitserfahrung und seinen Bildungsweg in umgekehrt chronologischer Reihenfolge auf. Dabei beschreit er detailliert in Form von Stichpunkten, welche Aufgaben er an den jeweiligen Stationen übernommen hat und hebt so seine gewonnen Erfahrungen und Kompetenzen hervor. Anschließend führt er einige Referenzen auf. Dieser Abschnitt ist grundsätzlich optional, kann in einigen Branchen aber durchaus hilfreich sein.
Dieses Lebenslaufbeispiel mit unserer Vorlage Cambridge zeigt einen klassischen tabellarischen Lebenslauf. In dieser Vorlage werden die Bereiche Persönliche Daten, Interessen und Kompetenzen auf der linken Seite platziert, wodurch Leser die wichtigsten Daten direkt zur Verfügung haben. Leicht untypisch für das Format des tabellarischen Lebenslaufs hat Mechatroniker Jan sich entschieden, zunächst mit einem persönlichen Profil zu beginnen. Dies kann hilfreich sein, wenn Sie Ihrem neuen Arbeitgeber einen etwas besseren Einblick in Ihre Persönlichkeit geben möchten, allerdings geht dadurch etwas Platz verloren – beim tabellarischen Lebenslauf liegt die Würze in der Kürze! Nach der Selbstbeschreibung zählt Jan ganz klassisch seine bisherigen Stationen im Berufsleben und auf seinem Bildungsweg in umgekehrt chronologischer Reihenfolge auf und nennt unten sogar einige konkrete Erfolge.
Bei diesem Beispiel mit unserer Vorlage Oxford handelt es sich um einen klassischen einseitigen tabellarischen Lebenslauf. Paul hat sich für einen schlichtes Layout entschieden, in dem alle Informationen nacheinander stichpunktartig und sortiert nach Kategorien aufgeführt sind. Ganz oben stehen dabei die wichtigsten persönlichen Daten wie Name, Adresse, Geburtsdatum, Kontaktdaten und so weiter an. So kann sich ein potentieller Arbeitgeber schnell einen Überblick verschaffen. Paul ist Dermatologe und hat bereits einige Jahre Berufserfahrung gesammelt, jedoch nur bei einem Arbeitgeber. Dementsprechend hält den Abschnitt Arbeitserfahrung sehr kurz. Etwas detaillierter beschreibt er seinen Bildungsweg und führt sogar einige persönliche Interessen auf, was das Gesamtbild abrundet. Auch in diesen Abschnitten hält sich sehr kurz, wie es für einen tabellarischen Lebenslauf typisch ist.
Inhalt & Aufbau
Der größte Vorteil des tabellarischen Lebenslaufs ist, dass Personalverantwortliche hier auf einen Blick sehen können, ob ein Bewerber qualifiziert ist. Deshalb sollten Sie unbedingt sicherstellen, dass der Leser sofort sehen kann, ob alle gewünschten beruflichen und persönlichen Qualifikationen & Anforderungen erfüllt werden.
Deshalb gliedert man die Angaben im tabellarischen Lebenslauf in einzelne Abschnitte und gliedert diese durch Überschriften. Oben stehen dabei die wichtigsten Angaben, weiter unten die unwichtigen.
Diese Angaben gehören auf jeden Fall in den tabellarischen Lebenslauf:
- Persönliche Daten
- Berufserfahrung (ohne Lücken)
- Gewünschte Position - Ausbildung / Studium (höchster Abschluss)
- Besondere Kenntnisse & Qualifikationen
- Ort, Datum / Unterschrift
Folgende Angaben sind freiwillig, können aber unter Umständen hilfreich sein:
- Bewerbungsfoto
- Nationalität / Staatsangehörigkeit
- Familienstand
- Religionszugehörigkeit
- Absolvierte Praktika
- Preise / Auszeichnungen
- Auslandsaufenthalte
- Sprachkenntnisse
- Interessen & Hobbys
- Referenzen
Besonders wichtig ist es, dass der tabellarische Lebenslauf vollständig und lückenlos ist. Unbegründete Lücken im Lebenslauf sowie Lücken bei den persönlichen Angaben können sind für viele Personaler ein Problem und sollten daher, wenn möglich, vermieden werden. Deshalb sollten Sie bei Ihren Angaben folgendes beachten:
1. Überschrift und Name
Beginnen sollte Ihr tabellarischer Lebenslauf mir einer Überschrift. Die meisten Bewerber verwenden entweder "Lebenslauf" oder "Curriculum Vitae" sowie den Vornamen und Nachnamen.
2. Persönliche Daten
Diese beinhalten Ihre Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum und Ihren Geburtsort. Diese Angaben müssen unbedingt vorhanden sein. Angaben wie Familienstand, Nationalität und Religionszugehörigkeit sind freiwillig.
3. Gewünschte Position
Dies bedarf eigentlich keiner Erklärung. Sie wollen Ihrem zukünftigen Arbeitgeber natürlich mitteilen, für welche Position Sie sich bewerben.
4. Beruflicher Werdegang
In diesem Abschnitt sollten Sie alle bisherigen Stationen in Ihrem beruflichen Leben möglichst detailliert und trotzdem knapp aufzählen. Dabei stehen links das Start- sowie das Enddatum und rechts die Position bzw. Station.
Dabei sollten Sie auch erklären, welchen Nutzen Ihre früheren Arbeitgeber durch Sie hatten, was Sie erreicht und welche Erfolge Sie gefeiert haben. Dafür sollten Sie zunächst die Position nennen, d.h. welchen Jobtitel Sie hatten. Falls der Titel allein nicht klar ist, erklären oder übersetzen Sie diesen.
Als nächstes sollten Sie den Arbeitgeber nennen, für den Sie gearbeitet haben und in welcher Branche dieser tätig ist. Anschließen können Sie Ihre Aufgaben, und Erfolge aufzählen. Wenn zwischen zwei Stationen eine längere Pause, stellt das eine Lücke im Lebenslauf dar. Diese sollten Sie sowohl im Lebenslauf als auch im möglicherweise folgenden Bewerbungsgespräch erklären können.
5. Bildungsweg
In diesem Abschnitt beschreiben Sie Ihre Bildungslaufbahn. Dazu gehören Schulabschlüsse, Ausbildungen und ggf. das Studium. Insbesondere beim letzten Punkt können Sie auch Noten und Themen Ihrer Abschlussarbeiten nennen.
6. Praktika
Wenn Sie Berufseinsteiger sind, können Erfahrungen, die während eines Praktikums gesammelt wurden besonders interessant sein. Erklären Sie hier, welche Aufgaben Sie im entsprechenden Praktikum wahrgenommen haben und welche Fähigkeiten Sie dort erlernt haben.
7. Besondere Kenntnisse & Qualifikationen
Um Ihr Profil abzurunden, können Sie hier besondere Qualifikationen aufzählen, die Sie von anderen Bewerbern abheben. Hier sollten Sie nur Dinge nennen, die für die angestrebte Stelle von Wert sein könnten.
8. Interessen
Insbesondere Berufseinsteiger haben es oft schwer, sich von der Masse abzuheben. Interessen, Hobbys und sonstige besondere Tätigkeiten und Fähigkeiten können dabei helfen, die Aufmerksamkeit des Personalverantwortlichen zu wecken. Die Möglichkeiten sind hier sehr vielfältig, besonders gut eignen sich zum Beispiel Ehrenämter, Engagement in Vereinen, Fremdsprachenkenntnisse, EDV-/IT-Kenntnisse, Führerschein(e), Preise & Auszeichnungen und Referenzen. Auch hier gilt: Erwähnen Sie nur Dinge, die für die angestrebte Position einen Mehrwert darstellen kann!
9. Ort, Datum und Unterschrift
Ort, Datum und Unterschrift sollte handschriftlich im tabellarischen Lebenslauf vorhanden sein. Das Datum unterstreicht seine Aktualität und zeigt dem Personaler, dass Sie nicht einfach denselben Lebenslauf an Hunderte von Unternehmen verschicken. Die Unterschrift unterstreicht die den Wahrheitsgehalt Angaben. Bei Online-Bewerben sollten Sie Ihre Unterschrift vorher einscannen und dann als Bild in den Lebenslauf einfügen.
Wie lang sollte ein tabellarischer Lebenslauf sein?
Sind Sie Berufseinsteiger oder verfügen über wenig Berufserfahrung? Dann reicht eine Seite vollkommen aus. Erfahrene Fach- und Führungskräften können durchaus längere Lebenslauf schreiben, um all Ihre Kompetenzen und Erfolge hervorzuheben. Dabei sollten allerdings auch sie nicht mehr als drei Seiten füllen.
Tipps und Tricks für die Gestaltung
Damit Sie sich von anderen Bewerbern abheben, sollte Ihre Lebenslauf Ihre Persönlichkeit widerspiegeln, gleichzeitig sollten Sie es aber bei der Gestaltung nicht übertreiben. Wir haben für Sie eine Liste der wichtigsten Tipps zusammengestellt.
Das kommt gut an:
- Nutzen Sie Schriftarten (fett, kursiv), um bestimmte Informationen hervorzuheben, wie etwa die Position
- Nutzen Sie verschiedene Schriftgrößen für eine klarere Struktur
- Arbeiten Sie bei der Gestaltung überwiegend mit Weiß und nur einer oder zwei Akzentfarben, die auf das Corporate Design des Unternehmens abgestimmt werden können
- Verwenden Sie Grafiken oder Symbole, um den Text visuell aufzulockern
Das sollten Sie auf keinen Fall tun:
- Zu viele und grelle Farben für das Design
- Ungleiche Abstände zwischen den Abschnitten
- Unregelmäßige Formatierung gleicher Elemente, wie z. B. Überschriften
- Mehr als drei verschiedene Schriftarten
- Zu kleine Schrift (weniger als 10)