Worauf Sie beim Bewerbungsfoto auf dem Lebenslauf achten müssen
von CVMaker
- Lebenslauf
- · November 28 2024
- · 6 Minuten Lesezeit
Inhaltsverzeichnis
Während die anonymisierte Bewerbung in Ländern wie USA, Kanada und Großbritannien schon seit einigen Jahren die Regel ist, wird in Deutschland und in den meisten europäischen Ländern heute noch ein Bewerbungsfoto auf dem Lebenslauf erwartet. Bei einer Studie des Staufenbiel Instituts aus dem Jahre 2017 gaben rund 82 % der befragten 297 Unternehmen an, dass erst ein Foto eine Bewerbung komplett macht. Deutsche Arbeitgeber wollen sich eigener Angaben zufolge wörtlich ein Bild von den potenziellen Kandidat*innen machen. Ein Lebenslauf mit Foto wirkt demnach persönlicher als nur Worte auf einem Stück Papier und soll ein einheitliches Bild der/des Bewerberin vermitteln.
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Lebenslauf erstellenFoto im Lebenslauf – Pflicht und Verbot
Die Debatte rund um das Bewerbungsfoto gibt es bereits seit Jahrzehnten. Während in einigen asiatischen Ländern ein Lichtbild im Lebenslauf Pflicht ist, ist dieses in anderen sogar verboten. Um sicher zu gehen, ob Sie Ihrem Lebenslauf ein Bild beifügen sollten oder nicht, informieren Sie sich genau über den Sitz sowie die Kultur des Unternehmens, für das Sie sich bewerben möchten.
Deutschland: Muss ein Foto in den Lebenslauf?
In Deutschland konnten Unternehmen bis vor einigen Jahren das Bewerbungsfoto verlangen und eine Bewerbung ohne Foto wurde kategorisch abgelehnt. Heute weiß man Studien zufolge, dass Kandidat*innen im Bewerbungsprozess bei gleicher Qualifikation aufgrund Ihres Äußeren anderen Bewerberinnen gegenüber benachteiligt werden.
Grund dafür sind vor allem die unbewussten kognitiven Verzerrungen, die sogenannten „Unconscious Biases”, bei denen z. B. älter aussehenden Menschen eine geringere Leistungsfähigkeit unterstellt wird als jüngeren Kandidatinnen oder attraktive Personen bei gleicher Qualifikation bevorzugt zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Seit der Verabschiedung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) im Jahr 2006, indem festgeschrieben wurde, dass Bewerberinnen nicht aufgrund Ihrer Religion, Herkunft, sexuellen Identität, Weltanschauung oder ihres Geschlechtes anders behandelt werden dürfen, dürfen Arbeitgeber in Deutschland keine Bewerbungsbilder mehr verlangen.
Es liegt also in Ihrer persönlichen Entscheidungsmacht, ob Sie der Bewerbung ein Bewerbungsfoto hinzufügen oder nicht.
Tipp:
Falls das Unternehmen, für das Sie sich beworben haben, bittet, ein Bewerbungsfoto nachzureichen, müssen Sie der Bitte nicht nachkommen.
Bewerbungswfoto in anderen Ländern
Möchten Sie sich außerhalb Deutschlands auf eine Stelle bewerben? Prüfen Sie dann zuerst, ob die Verwendung eines Lichtbildes in Ihrem Lebenslauf in der entsprechenden Branche oder am jeweiligen Standort üblich ist.
In diesen Ländern raten wir von einer Bewerbung mit Foto ab:
USA
Kanada
Vereinigtes Königreich
Aufgrund von strengen Antidiskriminierungsgesetzen werden in diesen Ländern Bewerbungsbilder weder gefordert noch erwartet. Besonders bei Bewerbungen für Spitzenpositionen und im akademischen Umfeld kann das Zusenden eines Bewerbungsbildes sogar negativ bewertet werden.
Tipp:
Wenn Sie unseren CVMaker verwenden, können Sie ganz einfach eine Lebenslauf Vorlage ohne Foto erstellen, indem Sie im ersten Schritt das Foto unter „Persönliches“ löschen. Die Lebenslauf-Vorlage wird dann automatisch angepasst.
Bei folgenden Ländern sollten Sie sich vorab informieren:
Irland
Schweden
Schweiz
Niederlande
Australien
Neuseeland
Da es in diesen Ländern keine absoluten Regeln bezüglich des Bewerbungsbildes gibt, sollten Sie daher besser abwägen, ob ein Bewerbungsfoto Ihren Lebenslauf aufwertet oder nicht. Dies kann sehr unterschiedlich sein und davon abhängen, für welche Stelle und welche Branche Sie sich bewerben. Ein professionelles Bewerbungsfoto könnte z. B. bei Stellen im Marketing und Vertrieb sowie in der Fashion- und Design- Branche von Vorteil sein. In anderen Berufsfeldern oder Betrieben werden Bewerbungsbilder dagegen nicht so gerne gesehen. Lesen Sie daher die Stellenanzeige genau. Im Zweifel reichen Sie einen Lebenslauf ohne Foto ein.
In den folgenden Ländern ist ein Bewerbungsfoto Pflicht oder wird erwartet:
Japan
China
Europa (außer Irland, Niederlande und Schweden)
Sowohl in Japan als auch in China können Arbeitgeber ein Bewerbungsfoto verlangen und das tun sie in der Regel auch. Achten Sie in diesen Ländern besonders auf ein seriöses Erscheinungsbild Ihres Fotos.
Während in Europa ein Bewerbungsfoto nicht explizit gefordert werden darf, sind Bewerbungsbilder in den europäischen Ländern von Vorteil. Wer ein professionelles Bewerbungsfoto vorweisen kann, wird von Arbeitgebern als vertrauenswürdiger und selbstsicherer eingestuft, als Bewerber*innen ohne Bild.
Typische Fehler beim Bewerbungsfoto
Haben Sie sich für ein Bewerbungsfoto auf dem Lebenslauf entschieden, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass dieses einen professionellen Eindruck macht. Während gute Bewerbungsfotos je nach Land vorteilhaft sind, kann ein schlechtes Bewerbungsbild sogar zum Ausschluss der Bewerbung führen.
Folgende Fehler sollten Sie bei dem Erstellen eines Bewerbungsfotos unbedingt vermeiden:
Unpassender Kontext
Wählen Sie keine Bilder, die im Urlaub, auf einer Feier oder Freizeitaktivität entstanden sind. Ein Foto auf einer Hochzeit mag zwar auf den ersten Blick professionell erscheinen, der Kontext ist aber eine Feier und somit nicht geeignet. Achten Sie zudem darauf, dass keine weiteren Personen, Tiere oder Gegenstände, insbesondere Alkohol oder Tabakwaren, auf dem Bild zu sehen sind.
Unangemessene und falsche Posen
Achten Sie darauf, dass Sie bei dem Bewerbungsfoto keine anzüglichen oder aufreizenden Posen verwenden. Ein Bewerbungsfoto sollte neutral und kein Foto für das Dating-Profil sein. Verwenden Sie zudem keine Bilder, bei denen Sie nicht in die Kamera blicken oder keine gerade Haltung zeigen.
Unpassende Kleidung
Einer der häufigsten Fehler bei der Bewerbung ist ein unpassender Kleidungsstil. Ob underdressed oder overdressed, beides könnte einen falschen Eindruck erwecken. Zu viel Schmuck oder auffällige Piercings sind ebenfalls nicht zu empfehlen. Informieren Sie sich vorab auf der Webseite und den Socialmedia-Kanälen Ihres potenziellen Arbeitgebers, wie dieser sich nach außen präsentiert. Passen Sie Ihren Kleidungsstil entsprechend an.
Selfies
Auch wenn es sehr verlockend ist, sollten Sie auf gar keinen Fall ein Selfie als Bewerbungsfoto einreichen. Personaler*innen haben was Bewerbungsbilder angeht ein geschultes Auge und können ein Selfie von einem professionellen Bewerbungsfoto sofort unterscheiden
Unpassender Hintergrund
Achten Sie bei der Wahl des Hintergrunds darauf, dass dieser genügend Kontrast zu Ihrer Person hat und nicht ablenkend wirkt. Hintergrundfarben, die mit der Kleidung oder der Gesichtsfarbe verschwimmen, sollten auf jeden Fall vermieden werden. Wenn Sie Fotos im Freien aufnehmen, sollte der Hintergrund nicht zu viele Farben und Formen enthalten und im Gegensatz zu Ihnen verschwommen sein.
Altes Foto
Besonders wichtig ist es, dass Sie stets ein aktuelles Bewerbungsfoto auf Ihrem Lebenslauf haben, auf dem Sie genauso aussehen wie in echt. Benutzen Sie ein zu altes Bild, wird der oder die Personaler*in spätestens beim Bewerbungsgespräch verwirrt sein.
Technische Fehler
Zu guter Letzt darf es Ihrem Foto auf gar keinen Fall an Qualität mangeln. Schlechte Auflösung, Lichtverhältnisse, ein verzerrtes Format oder zu grelle Farben sind ein absolutes No-Go und lassen Ihr Foto unprofessionell wirken. Achten Sie zudem darauf, dass Sie das Bild als digitale Version einfügen und es nicht einscannen, damit die Bildqualität nicht leidet.
Bewerbungsfoto: So machen Sie es richtig
Das Bewerbungsfoto soll als Eyecatcher einen persönlichen ersten Eindruck demonstrieren. Fragen Sie sich also, welche Ihrer Persönlichkeitsmerkmale zu der angestrebten Stelle besonders gut passen und wie Sie diese in einer Momentaufnahme am besten präsentieren können.
Starre Regeln, wie viel man lächeln und wie man gucken soll, gibt es heute nicht mehr. Hier sind der Kreativität und dem Ausdruck keine Grenzen gesetzt. Damit Ihr Bewerbungsfoto authentisch bleibt und zugleich einen professionellen Eindruck erweckt, sollten Sie auf folgende Aspekte achten.
Kleidungsstil
Je nachdem, wo Sie sich bewerben, gibt es unterschiedliche Erwartungen bezüglich des Kleidungsstils. Während der Businesslook für ein nachhaltiges Lebensmittel-Start-Up unangemessen wäre, kommt ein lockeres Alltagsoutfit für die Bewerbung auf eine Stelle in der Finanzberatung ebenso wenig gut an.
Informieren Sie sich also vorher, welcher Kleidungsstil von Ihnen erwartet wird. Schauen Sie dafür auf der Webseite und auf den Social-Media-Kanälen der Unternehmen, bei denen Sie sich bewerben wollen.
Authentisches Auftreten
Damit Ihr Bewerbungsfoto glaubhaft und persönlich wirkt, ist ein authentisches Auftreten auf dem Foto besonders wichtig. Ein zu ernstes Foto könnte als zu kalt und zu streng wahrgenommen werden, während ein übertriebenes Lächeln schnell gestellt und unseriös wirkt.
Hierbei ist es wichtig, zu verstehen, welche Eigenschaften und Kompetenzen von Ihnen in dem angestrebten Beruf erwartet werden. Wollen Sie sich als eine zielstrebige und agile Persönlichkeit im Geschäftsumfeld zeigen, könnte ein dynamisches Foto, mit verschwommen Hintergrund, bei dem Sie sich auf die Kamera zubewegen, eine gute Wahl sein. Wenn Sie sich im sozialen Bereich bewerben und zum Beispiel mit Kindern- und Jugendlichen arbeiten wollen, darf ein sympathisches Lächeln auf Ihrem Foto nicht fehlen.
Tipp:
Wenn es Ihnen schwer fällt, für ein Foto zu posieren und gleichzeitig authentisch und natürlich zu wirken, können Sie Ihren Ausdruck vorher vor dem Spiegel üben oder bei einer/einem professionellen Fotograf*in beraten lassen
Neutraler Hintergrund
Ob klassisch grau oder draußen, das Wichtigste bei der Wahl des Hintergrund ist es, dass dieser nicht von Ihnen ablenkt. Sie sollten sich sowohl farblich als auch vom Licht her gut von Ihrem Hintergrund abheben. Wenn Sie ein Foto mit etwas Struktur haben wollen, empfiehlt es sich, vor eine Hauswand zu stellen.
Qualität und Farben
Das wahrscheinlich wichtigste Kriterium für ein professionelles Bewerbungsbild ist die einwandfreie Bildqualität. Achten Sie darauf, dass Ihr Foto eine hohe Auflösung, den richtigen Farbabgleich, gute Belichtung und Kontrast hat.
Foto für den Lebenslauf selber machen
Sollten Sie in Erwägung ziehen, aufgrund der Zeit oder der Kosten das Lebenslauf-Foto selber zu machen, empfehlen wir, eine gute Kamera zu nutzen und das Foto bei Tageslicht oder mit guter Beleuchtung aufzunehmen.
Die Auflösung der Kamera sollte 12 Megapixel nicht unterschreiten. Falls Sie das Foto eigenständig mit einem Selbstauslöser machen wollen, sollten Sie ein Stativ benutzen, um die Kamera richtig zu positionieren. Damit die Lichtverhältnisse passen und keine unprofessionellen Schatten im Gesicht entstehen, sollten Sie das Foto nah am Fenster schießen oder eine helle Stehlampe verwenden, die Sie frontal auf sich richten.
Schauen Sie, ob das Bild mit oder ohne Blitz besser aussieht. Reicht die Belichtung nicht aus, können Sie sich einen Reflektor kaufen oder selbständig einen aus Alufolie basteln. Fragen Sie eine zweite Person, ob Sie Ihnen bei der Ausrichtung des Reflektors hilft.
Nachdem Sie das Foto gemacht haben, sollten Sie sich ein wenig Zeit nehmen, dieses nachzubearbeiten. Sie müssen dafür kein Profi in der Fotobearbeitung sein. Es reicht, wenn Sie das Bild auf das richtige Format zurechtschneiden. Gegebenenfalls können Sie auch Schatten und kleine Hautunreinheiten retuschieren. Achten Sie jedoch darauf, dass es nicht erkennbar ist und verzichten Sie auf grobes Weichzeichnen.
Lebenslauf-Foto: Größe und Ausschnitt
Trotz aller kreativen Freiheit gibt es bestimmte Standards, die bei einem Bewerbungsfoto erfüllt werden müssen – für eine einheitlich und professionell aussehenden Lebenslauf. Die Lebenslauf-Foto-Größe sollte angemessen und nicht zu groß oder zu klein sein. Hierbei kommt es auf das Format an, das Sie wählen wollen. Sie können entscheiden, ob Sie ein klassisches rechteckiges oder ein modernes rundes Format oder sogar ein Panoramaformat wählen.
Folgende Größenangaben helfen Ihnen bei der Orientierung:
Rechteckige Fotos: minimale Länge der kurzen Kante = 3,5 cm, maximale Länge der langen Kante = 7 cm
Runde Fotos: Durchmesser 3 – 6 cm
Panorama-Fotos: empfohlene Länge der langen Kante = 21 cm (entspricht Breite DIN A4), minimale Länge der kurzen Kante = 6 cm
Der Ausschnitt sollte so gewählt sein, dass man das Gesicht und den oberen Teil des Körpers gut erkennen kann. Ein Blick in die Kamera darf dabei nicht fehlen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, in welcher Position Sie Ihre Hände halten sollten, empfiehlt es sich, diese vor dem Körper zu verschränken.
Tipp:
Wenn Sie unseren CVMaker nutzen, brauchen Sie sich keine Gedanken mehr über die richtige Größe und Position des Fotos machen. Wählen Sie aus einer der 20+ Vorlagen das für Sie ansprechende Design und laden Sie Ihr perfekt zugeschnittenes Foto mit einem Klick auf die passende Stelle hoch!
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