Wie erstellt man einen überzeugenden Lebenslauf für den Jobwechsel?

Ein professioneller Lebenslauf ist Ihre Eintrittskarte zum Vorstellungsgespräch. Gerade wenn Sie als Quereinsteiger*in in einer neuen Branche oder einem neuen Berufsfeld Fuß fassen möchten, ist es wichtig, dass Sie einen aussagekräftigen und überzeugenden Lebenslauf vorweisen können. In diesem Artikel finden Sie wichtige Hinweise, nützliche Tipps und Beispiele, die Ihnen helfen, einen professionellen Lebenslauf für den Jobwechsel zu erstellen.

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Lebenslauf erstellen

Das sollten Sie vor dem Schreiben Ihres Lebenslaufs für den Jobwechsel beachten

Sie haben bereits viel recherchiert und Stellen ausgesucht, auf die Sie sich bewerben möchten, wissen aber nicht, wo Sie beim Schreiben Ihrer Bewerbung als Quereinsteiger*in anfangen sollen? Das ist verständlich, denn als Berufswechslerin konkurrieren Sie häufig mit vielen Bewerber*innen, die bereits einige relevante Erfahrungen besitzen. Lassen Sie sich davon aber nicht entmutigen.

Im Zuge des raschen Wandels der Geschäfts- und Arbeitswelt, der digitalen Transformation und der fortschreitenden Globalisierung verändern sich die Arbeitsweise von Unternehmen und die Anforderungen an Fach- und Führungskräfte werden flexibler. Organisationen werden offener für neue Wege und suchen vermehrt Spezialistinnen und Spezialisten aus unterschiedlichen Bereichen, um Veränderungsprozesse voranzutreiben und Wettbewerbsvorteile zu sichern. Deshalb ist es für Sie als Quereinsteiger*in wichtig zu verstehen, dass Ihre auf den ersten Blick scheinbar irrelevanten Erfahrungen der Schlüssel zu einer neuen beruflichen Perspektive sein können.

Bevor Sie mit der Erstellung Ihres maßgeschneiderten Lebenslaufs für die neue Stelle beginnen, sollten Sie sich die Zeit nehmen, die Anforderungen der angestrebten Stelle genau zu studieren. Finden Sie heraus, welche Hard-Skills und welche Soft-Skills für die neue Stelle erforderlich sind, und erstellen Sie eine Liste. Notieren Sie zu jedem Punkt auf der Liste 2-3 Beispiele aus Ihrem Werdegang, die zeigen, dass Sie diese oder sehr ähnliche Fähigkeiten bereits beherrschen. Bei der Bewerbung können Sie dann in Ihrem Anschreiben erläutern, wie Sie diese Kompetenzen auf die neue Stelle übertragen. 

Hier sind drei Beispiele, wie Sie dies tun können:

Beispiel 1: Lehrerin und Vertriebsmitarbeiterin

Sie möchten sich als Vertriebsmitarbeiterin bewerben, haben aber zuvor als Lehrerin an einer Gesamtschule gearbeitet und keine direkte Vertriebserfahrung. Sie können jedoch Ihre Kommunikations- und Kritikfähigkeit hervorheben, die Sie beim Unterrichten schwieriger Jugendlicher in der Schule erworben haben. Als Vertriebsmitarbeiterin sind ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten unerlässlich, um anspruchsvolle Kundenbeziehungen zu pflegen und erfolgreich Kaltakquise zu betreiben. Auch Ihre Fähigkeit, auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Schüler*innen einzugehen, und Ihre Kritikfähigkeit können in Ihrem neuen Vertriebsjob wertvoll sein, um Kundenbeschwerden schnell und effektiv zu lösen.

Sie können auch Ihre Organisations- und Planungsfähigkeiten hervorheben, da Lehrerinnen oft mit komplexen Zeitplänen und Fristen arbeiten müssen. Diese Fähigkeiten können Ihnen auch bei der Planung und Koordinierung von Vertriebsaktivitäten und beim Erreichen von Verkaufszielen helfen. Auch wenn Sie keine direkte Vertriebserfahrung haben, haben Sie als Lehrerin Fähigkeiten erworben, die in vielen Bereichen des Vertriebs nützlich sein können. Nutzen Sie Ihre Erfahrungen und Fähigkeiten, um Ihre Bewerbung als Vertriebsmitarbeiter*in erfolgreich zu gestalten.

Beispiel 2: Softwareentwickler und Projektmanager

Ein weiteres Beispiel wäre ein Softwareentwickler, der sich um eine Stelle als Projektmanager bewirbt, aber keine direkte Erfahrung im Projektmanagement hat. Der Softwareentwickler könnte jedoch seine Fähigkeiten im Zeitmanagement und in der Teamführung hervorheben, die er während seiner Arbeit an Softwareprojekten erworben hat. Er könnte auch Beispiele für die Überwachung von Meilensteinen und die Umsetzung von Projektplänen während der Entwicklung von Softwareprodukten anführen, um seine Fähigkeiten als Projektmanager zu untermauern.

Beispiel 3: Koch und Personalverantwortlicher

Ein weiteres Beispiel wäre ein Restaurantkoch, der sich um eine Stelle als Personalverantwortlicher in einem Unternehmen bewirbt. Obwohl er keine Erfahrung im Personalmanagement hat, könnte er seine Fähigkeit zur Motivation und Schulung von Mitarbeitern hervorheben, die er während seiner Arbeit im Restaurant erworben hat. Er könnte auch Beispiele für die Planung von Schichtplänen, die Gewährleistung einer hohen Servicequalität und die Schulung von Mitarbeitern in verschiedenen Küchentechniken anführen, um seine Fähigkeiten als Personalmanager zu untermauern.

Lebenslauf für den Jobwechsel – Aufbau

Nachdem Sie Ihre Hard- und Soft-Skills und die gewünschte Stelle genau analysiert haben, können Sie mit der Erstellung Ihres neuen, maßgeschneiderten Lebenslaufs beginnen.

Ein professioneller Lebenslauf sollte immer eine klare Struktur aufweisen, um dem Arbeitgeber einen schnellen Überblick über die relevanten Informationen zu geben. Eine mögliche Struktur könnte wie folgt aussehen:

1. Persönliche Daten

2. Individuelles Kurzprofil

3. Berufserfahrung

4. Ausbildung

5. Zusätzliche Qualifikationen

6. Weitere Kenntnisse

7. Hobbys und Interessen

Persönliche Daten

Dieser Abschnitt sollte die wichtigsten persönlichen Daten enthalten. Dazu gehören Name, Vorname, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse und das Foto. Es ist wichtig, hier auf korrekte Schreibweise und Aktualität zu achten. Angaben zu Geburtsdatum, Geschlecht, Nationalität und Konfession sind freiwillig und müssen nicht gemacht werden.

Die Verwendung eines Bewerbungsfotos ist zwar keine Pflicht, wird jedoch von Arbeitgebern in Deutschland bis heute gern gesehen. Wenn Sie sich für ein Bewerbungsfoto entscheiden, sollten Sie darauf achten, dass es genauso professionell ist wie Ihr Lebenslauf – Selfies und Urlaubsfotos sind tabu.

Individuelles Kurzprofil

Das individuelle Kurzprofil ist das Aushängeschild Ihres Lebenslaufs als Jobwechsler und sollte im Gegensatz zu einem berufsspezifischen Lebenslauf vor allem auf Ihre beruflichen Ziele und Ihre Wechselmotivation eingehen.

Im Folgenden finden Sie drei Beispiele für Kurzprofile von Jobwechslern aus verschiedenen Branchen:

Berufserfahrung

Als Quereinsteiger*in hat man oft noch keine Erfahrungen in der neuen Branche gesammelt. Dennoch ist es wichtig, alle bisherigen Tätigkeiten aufzuführen, um dem/der Arbeitgeber*in einen Überblick über Ihre bisherigen Erfahrungen zu geben. Hierbei sollten folgende Informationen genannt werden:

• Name des Arbeitgebers

• Zeitraum der Tätigkeit

• Position/Jobtitel

• Beschreibung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten

• Erreichte Erfolge

Wie bereits erwähnt, ist es bei einem Quereinstieg besonders wichtig, die bisherigen Tätigkeiten so zu beschreiben, dass sie auf die angestrebte Stelle übertragbar sind. So sollten z.B. Führungsqualitäten oder Teamfähigkeit hervorgehoben werden, wenn sie für die neue Stelle von Bedeutung sind.

Ausbildung

Auch wenn die bisherige Ausbildung oder Studium nicht direkt zur neuen Branche passen, ist es wichtig, diese im Lebenslauf aufzuführen. Hierbei sollten folgende Informationen genannt werden:

• Name der Ausbildung/ des Studiums

• Zeitraum der Ausbildung/ des Studiums

• Institution/Universität

• Abschluss

• ggf. Abschlussnote

• ggf. Abschlussarbeit, relevante Projekte und Arbeiten

Auch hier sollten Sie versuchen, die bisherige Ausbildung oder Studium so zu beschreiben, dass sie auf die angestrebte Position übertragbar sind. So können beispielsweise Teamprojekte oder Präsentationen betont werden, um bestimmte Soft-Skills zu unterstreichen.

Zusätzliche Qualifikationen

Als Quereinsteiger*in ist es von Vorteil, zusätzliche Qualifikationen zu erwerben, um die Chancen auf eine Anstellung zu erhöhen. Hierbei sollten folgende Informationen genannt werden:

• Name der Qualifikation

• Zeitraum der Qualifikation

• Institution/Anbieter

Es können hierbei auch Fortbildungen oder Kurse aufgeführt werden, die nicht direkt mit der neuen Branche zusammenhängen, aber dennoch wichtige Fähigkeiten vermitteln.

Weitere Kenntnisse

Hier sollten Sie Ihre Sprachkenntnisse sowie alle relevanten Hard Skills und IT-Kenntnisse auflisten. Wichtig ist, dass Sie Ihre Kenntnisse verbal bewerten. Das bedeutet, dass Sie beispielsweise Ihre Englischkenntnisse auf dem Niveau C1 mit dem Adjektiv “verhandlungssicher” beschreiben sollten. Der Grund dafür ist, dass Unternehmen immer häufiger Bewerbermanagementsysteme einsetzen, die eine Vorauswahl der Bewerber nach bestimmten Schlüsselwörtern vornehmen können. Hat der Arbeitgeber in einem solchen System z.B. den Filter: "verhandlungssichere Englischkenntnisse" eingestellt, werden Bewerber*innen, die dieses Kriterium nicht erfüllen, in der Suche nicht auftauchen.

Hobbys und Interessen

Auch wenn dieser Abschnitt häufig als unwichtig betrachtet wird, kann er dennoch Aufschluss über die Persönlichkeit und die Fähigkeiten der Bewerber*innen geben. Allerdings sollten hier nur Hobbys und Interessen aufgeführt werden, die einen Bezug zur angestrebten Stelle haben oder wichtige Fähigkeiten unterstreichen. Beispielsweise können Sportarten, die Teamgeist oder Ausdauer erfordern, oder ehrenamtliche Tätigkeiten, die soziales Engagement zeigen, genannt werden.

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Weitere Tipps zur Erstellung des Lebenslaufs für den Jobwechsel

Neben der Struktur gibt es auch einige wichtige Tipps, die bei der Erstellung eines professionellen Lebenslaufs für den Jobwechsel zu beachten sind.

1. Ergebnisorientiert schreiben

Anstatt einfach nur die Tätigkeiten aufzuführen, sollten Sie die erreichten Ergebnisse betonen. So können Sie beispielsweise angeben, welchen Einfluss bestimmte Tätigkeiten, die Sie ausgeführt haben, auf den Unternehmenserfolg hatten oder welche Projekte Sie erfolgreich abgeschlossen haben.

2. Die Sprache anpassen

Je nach Branche kann die Sprache im Lebenslauf unterschiedlich sein. Es ist wichtig, die Sprache der Branche zu kennen und entsprechend anzupassen. So sollte beispielsweise in der IT-Branche eine technische Sprache verwendet werden, während in der Marketing-Branche eine kreative Sprache angebracht ist.

3. Lücken erklären

Wenn es längere Lücken im Lebenslauf gibt, sollten diese erklärt werden. Hierbei können Sie beispielsweise angeben, dass Sie sich weitergebildet haben oder eine Weltreise gemacht haben.

4. Rechtschreib- und Grammatikfehler vermeiden

Ein Lebenslauf mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern wirkt unprofessionell und verringert die Chancen auf eine Einstellung erheblich. Es ist daher wichtig, den Lebenslauf mehrmals zu überprüfen oder ihn von einer geeigneten Software oder einer anderen Person Korrektur lesen zu lassen.

5. Qualität vor Quantität

Es ist wichtig, dass Sie sich beim Schreiben Ihres Lebenslaufs auf die wichtigsten Informationen beschränken. Zu viele Details, die für die angestrebte Position nicht relevant sind, können vom Wesentlichen ablenken und hinterlassen einen schlechten Eindruck bei der/dem Personaler*in.

6. Knapp und Klar formulieren

Lange Absätze sind schwer zu lesen und können den Lesefluss stören. Es ist daher besser, kurze Absätze zu verwenden und die Informationen in übersichtlichen Stichpunkten aufzuführen.

7. Angaben auf Richtigkeit und Konsistenz prüfen

Falsche Angaben im Lebenslauf können zu großen Problemen führen und das Vertrauen des Arbeitgebers zerstören. Es ist daher wichtig, nur korrekte Angaben zu machen und zu überprüfen, ob die Angaben in allen Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Arbeitszeugnisse usw.) übereinstimmen.

Lebenslauf Jobwechsel - Muster

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